Wie genau unterscheiden sich mRNA-Impfstoffe von anderen Impfstoffen? Warum gibt es in den Vororten von Paris so viele gefälschte Personalausweise? Was hat der Ukraine-Konflikt mit dem Unternehmen Krupp-Stahl zu tun? Wie verändert die Sprache unsere Wirklichkeit - und umgekehrt? Und warum sind vor allem Jungen von der schweren Krankheit Muskeldystrophie betroffen?
Claas Homann, Maja Basgier, Jette Wende, Marie Schacht und Malin Perdun aus der Q1 hatten sich in ihren Facharbeiten mit diesen Themen beschäftigt und nutzten die Chance, ihre Ergebnisse im Rahmen des Rotary-Facharbeits-Awards 2022 sowohl der Jury als auch ihren Mitschüler:innen überzeugend zu präsentieren.
Bei der Veranstaltung in der Domsingschule, die sich wegen ihrer tollen Akustik und dem schönen Ambiente sehr gut für die Präsentationen eignet, stellte zunächst Jurymitglied Dr. Christian Badde den Rotary Club und seine Anliegen vor. Menschen aus unterschiedlichsten Berufsgruppen möchten nicht nur im Austausch miteinander sein, sondern darüber hinaus soziale Projekte fördern und junge Menschen auf dem Weg ins Berufsleben unterstützen.
Für gerade diese Begleitung junger Menschen auf dem Weg ins Berufsleben steht der Rotary-Facharbeits-Award. Dieser, so stellte Hugo van Bremen heraus, soll jungen Menschen deutlich machen, dass in einem Einstellungsgespräch nicht nur die Zeugnisnoten relevant sind, sondern besonders auch ein überzeugendes Auftreten, eine authentische Persönlichkeit und vor allem Interesse am und Begeisterung für den angestrebten Beruf. Diese Begeisterung für ihre gewählten Themen zeigten dann auch die fünf Schüler:innen aus der Q1.
Als erster Kandidat stellte Claas Homann seine Arbeit über das sehr aktuelle Thema „Impfung – wirklich so wichtig?“ differenziert, mit klarer Sprache und sicherem Auftreten vor. Dabei verdeutlichte er die Notwendigkeit von Impfungen nicht nur für die einzelnen Menschen, sondern auch für die Gesellschaft und klärte gekonnt über den Unterschied von mRNA-Impfstoffen und Vektorimpfstoffen auf.
Maja Basgier begann ihren Vortrag über „Das Leben von illegalen Einwanderern“ in Paris auf Französisch und überzeugte mit ihrem Auftreten, ihrer fließenden französischen Sprachgebrauch und auch dem anschaulichen Aufbau ihrer Präsentation, die sie mit Szenen aus dem Film „Heute bin ich Samba“ (2014) anreicherte.
Für den Fachbereich Geschichte stellte Jette Wende ihre Arbeit „Wie positionierte sich Krupp in den beiden Weltkriegen?“ vor. Dabei konnte sie sehr kenntnisreich deutlich machen, welche Rolle der Stahl-Konzern für die Rüstungsindustrie in der deutschen Vergangenheit gespielt hat, wie eng beispielsweise die Beziehungen zum Hitler-Regime waren und dass uns deshalb deren Aufarbeitung auch heute noch beschäftigen muss. Dies diskutierte sie am Ende vor allem mit Blick darauf, ob Deutschland Waffen in die Ukraine liefern sollte.
Einen Dauerbrenner in vielen aktuellen Diskussionen untersuchte Marie Schacht mit ihrer Fragestellung: „Welche Auswirkungen hat gendergerechte Sprache?“ Mit einem beeindruckenden Beispiel am Anfang ihres Vortrages konnte sie direkt demonstrieren, wie sehr Sprache unsere inneren Bilder prägt. Damit sensibilisierte sie die Zuhörer:innen für die Notwendigkeit, immer wieder über Sprache und ihren Gebrauch nachzudenken und bei wichtigen Fragen wie Gendergerechtigkeit nicht vorschnell zu urteilen.
Malin Perdun hatte sich in ihrer Facharbeit mit einer Erbkrankheit, der Duchenne-Muskeldystrophie beschäftigt. Mit ihrem Vortrag verstand sie es, das schwierige und komplexe Thema so zu erklären, dass sich am Ende auch Nicht-Biologen über Exons und Introns, sowie die wichtigen Chancen, die in der Gentechnik stecken, ein Bild machen konnten.
Die Jury, zu der außer Dr. Christian Badde und Hugo van Bremen auch Dr. Martina Klein sowie unser Schulleiter Ulrich Bertram und unsere Oberstufenleiterin Brigitte Ontrup gehörten, hatte es sichtlich nicht leicht, sich bei dieser Qualität der Vortragskunst für einen ersten Platz zu entscheiden.
Am Ende beglückwünschte Dr. Martina Klein Maja Basgier als Gewinnerin des Wettbewerbs. Den zweiten Preis teilten sich Claas Homann, Jette Wende, Marie Schacht und Malin Perdun.