Südengland

Unsere Gruppe hatte ihre Unterkunft in einer Herberge in Hastings, einer historischen und beeindruckenden alten Kleinstadt direkt an der englischen Südostküste mit ihren imposanten Kreidefelsen.

 

Das Programm begann mit einer Stadtführung, die am Pier in Hastings - welcher übrigens zum schönsten Pier Englands gekürt wurde - begann. Bei einem Streifzug durch die kleinen Gassen der Altstadt konnten die Schüler viel entdecken: Zeugnisse alter Schmugglergeschichten, die Ruinen des Hastings Castle hoch oben über der Stadt, die alten Fischerhütten am Hafen oder die aus Shakespeare Zeit stammenden Häuschen der altehrwürdigen Old Town. Der Aufstieg zum Hastings Castle lud nicht nur zum Erzählen über Englands Geschichte ein, sondern bot auch einen hervorragenden Aussichtspunkt über die Stadt und das Meer - bei herrlichem Sonnenschein. Die alten Häuser der Altstadt waren eine Attraktion für sich und jeder noch so kleiner Laden lud zum stöbern ein. Die Tour endete am Fischerhafen von Hastings, der bis heute eine wichtige wirtschaftliche Rolle in der Stadt spielt.

 

Die Seven Sisters waren die nächste Besichtigungsstätte. Diese Klippenformation ist für ihre Schönheit bekannt und ein Ehrfurcht gebietendes Naturwunder. Der Name leitet sich von den ehemals sieben vorhandenen Klippen ab; jedoch kam es, wie für Kreidefelsklippen üblich, durch kontinuierliche Erosion zur Bildung einer achten Klippe, weswegen einige nun die zwischenliegenden Täler als „Seven Sisters“ beschreiben. Für die Schüler war es ein Spektakel ohne Gleichnis - gerade auch, da das Wetter, das typischerweise grau und windig war, eine beinahe filmreife Atmosphäre vermittelte. Somit konnten sie einen Spaziergang mit Freunden entlang eines äußerst englischen Schauplatzes machen.

 

Als nächstes wurde das Hever Castle besichtigt. Dieses hat seine Bekanntheit weder durch seine klassischen englischen Gärten noch durch seine interessante Architektur erlangt, sondern durch die tragische Geschichte der Boleyn Familie, die einst in der Burg wohnte. Anne Boleyn, die zweite Ehefrau Heinrichs VIII, wurde von diesem hingerichtet, da sie angeblich untreu war - und das, nachdem er, im Grunde nur um sie zu heiraten, die anglikanische Kirche gegründet hatte. Im Hever Castle ließen sich Gemächer, Banketträume und Arbeitszimmer besichtigen. Dabei war man umgeben von Antiquitäten und Gemälden, viele von ihnen hatten bestimmte historische Bedeutungen, die während einer Führung erklärt wurden. Das Hever Castle bot alles, was eine typisch englische Burg ausmacht, von Burggraben bis Waffenkammer. Im Anschluss an das Eintauchen in die lebendige Geschichte der alten Mauern konnte ein Streifzug durch die beeindruckenden Gartenanlagen der Burg gemachten werden. Ein prachtvolles Beispiel englischen Gartenbaus!

 

Weiter ging es nach Canterbury. Die Stadt ist besonders wegen ihrer Kathedrale bekannt und das zurecht. Die Kathedrale ist ein imposantes Bauwerk, voller riesiger Hallen, großer Gebetsstätten und kleiner Kapellen. Sie ist auch der Ort, an dem Erzbischof Thomas Becket in den Märtyrertod ging, als dieser sich einem, vom König beauftragten Trupp in der Kathedrale widersetzte. In der Kathedrale ist bis heute eine Gedenktafel angebracht und Becket wurde einige Jahre später heilig gesprochen. Die Katakomben der Kathedrale waren ebenfalls begehbar und wurden, wie alles andere in der Kathedrale, durch einen Audio-Guide beschrieben. Die gotische Architektur sowie einige farbenprächtige, handbemalte Fenster waren besonders beeindruckend. Nach einer kurzen Pause, in der die Altstadt Canterburys besichtigt werden konnte, nahm die Gruppe am sogenannten Evensong, dem gesungenen Abendgebet im Chorgestühl der Kathedrale, teil.

 

Die letzte Etappe der Englandfahrt war ein Tagesausflug nach London, bei der die Schüler frei entscheiden konnten, was sie tun. Viele wanderten durch die bekannten Hyde Park und Green Park Anlagen, während andere Westminster Abbey und Big Ben oder Buckingham Palace mit seiner berühmten Wachablösung anschauten. Shopping wurde groß geschrieben, dabei waren die Oxford Street mit ihren vielen Läden oder die berühmten Markthallen von Covent Garden beliebte Anlaufpunkte. Zum Sonnenuntergang traf sich die Gruppe zu einer abschließenden Abendwanderung an der Themse wieder, bei der nach und nach die vielen Lichter der Stadt eindrucksvolle Perspektiven boten.

 

Sebastian Prinz, Q2 / GOE