Verabschiedungen zum Schuljahresende 2004

Herr Löher, Herr Koch, Frau Zago, Herr Strieker, Herr Grund und Herr Howar verlassen die Friedensschule.

"Niemals geht man so ganz - irgendwas von dir bleibt hier" - mit diesen Worten verabschiedete Ulrich Bertram, für die Friedensschule zuständiger Referent des Generalvikariats, die sechs in den Ruhestand Scheidenden. Mit einem Gottesdienst begann die Verabschiedungsfeier. Zuerst wurden der stellvertretende Schulleiter, Lutz Löher und der Chef der Verwaltung, Hans Koch, verabschiedet. Danach wurde Kollegin Gertrud Zago und die Kollegen Jürgen Strieker, Peter Grund und Fritz Howar verabschiedet. Die Feier wurde musikalisch vom Schulorchester unter der Leitung von Ulrich Siepe und der Lehrer-Combo unter der Leitung von Dieter Niermann gestaltet.

Herr Löher begann seine berufliche Tätigkeit mit einer Ausbildung in der Verwaltung und leitete einige Jahre das Diözesanbüro der katholischen Jugend in Mettingen. Danach machte er die Lehrerausbildung und qualifizierte sich am Institut für christliche Soziallehre weiter. Die Verbindung von sozialem Engagement mit der Fähigkeit zu effizienter Verwaltung prägte das berufliche Leben von Lutz Löher an der Friedensschule vom Beginn an bis heute. Im Bereich Gesellschaftslehre entwickelte er immer wieder neue Ideen und gab zahlreichen Initiativen an der Friedenschule den organisatorischen Schliff. So ist es vor allem auf Löhers Betreiben zurückzuführen, dass die Friedensschule seit zwanzig Jahren jedes Jahr im November eine große Adventswanderung durchführt, deren Ertrag ohne Nebenkosten der Entwicklungsarbeit in Sri Lanka zufließt. Neben diesem außerordentlich engagiertem sozialpolitischen Engagement in Unterricht und Freizeit hat Löher an der Friedensschule das Konzept für die Organisationsleitung dieses komplexen Systems entwickelt und installiert. Die organisatorische Umsetzung von sich ändernden Stundentafeln, von wechselnden Differenzierungsmodellen, vom Ganztagesbetrieb und pädagogischen Initiativen verlangte von Löher die Fähigkeit, Prioritäten zu setzen, immer ruhig zu bleiben und nie den klaren Blick für die Struktur zu verlieren. All das hat er über 35 Jahre lang mit Bravour gemeistert und auch immer wieder die Zeit gefunden, in begleitenden Schriften zum Schulversuch Friedensschule das eigene Tun zu reflektieren. Das schwierige Geschäft der Vertretungspläne meisterte er mit Charme und dem nötigen Durchblick. Auf die übereinstimmenden Vorstellungen in Bezug auf Grundsatzfragen beim Management einer katholischen Schule wies Schulleiter Klaus Herold in seiner Abschiedsrede hin und dankte für die gelungene Zusammenarbeit und Loyalität. Dass Löher mit wundem Herzen einerseits, mit offenem Blick für die Zukunft andererseits die Friedensschule verlässt, betonte der Referent des Generalvikariats, Ulrich Bertram. Der scheidende Stellvertreter hat noch viele Pläne für sein Leben jenseits von Schule. Die Chancengleichheit von Minderheitengruppen im globalen Kontext wird ihm weiterhin ein Anliegen sein. So wird die Zusammenarbeit mit dem Institut für Ethnologie, das sich in der Vergangenheit wiederholt auf Grund seiner Initiative an der Friedensschule betätigt hat, ein Schwerpunkt seiner Arbeit bleiben. Als Vertreter der Elternschaft wünschten Sabine van der Poel und Georg Schulze-Dieckhoff, selbst ehemalige Friedensschüler, ihrem ehemaligen Lehrer alles Gute. Die Friedensschule wird in einzelnen Strukturen des Alltagslebens immer wieder Spuren von Lutz Löhers Arbeit finden und ist ihm dankbar dafür.

 

Die äußeren Strukturen für pädagogisches Engagement, sozusagen die Hardware der Friedensschule, hat der gelernte Verwaltungsamtmann Herr Koch entscheidend mitentwickelt und geprägt. Mit seinem Können, seinem Einsatz und seiner Geradlinigkeit hat er einen wesentlichen Teil dazu beigetragen, dass diese Schule solide verwaltet werden kann. Koch absolvierte zunächst eine Lehre als Stukkateur, war fünf Jahre Zeitsoldat und erwarb nebenher die Trainerlizenz an der Sporthochschule Köln. Diese breite berufliche Vorerfahrung war ihm für die Arbeit an der Friedensschule von Vorteil: Herrn Koch kann in Sachen Sport, Hallenausstattung, Pflege von Plätzen und Schwimmbadbetreuung, Gebäudesanierung und -unterhaltung bis heute niemand etwas vormachen. Davon profitierte die Schule bei der Finanzplanung, bei Abrechnungen, bei Verhandlungen mit Bauträgern und dem Generalvikariat, beim Umbau der Küche, die täglich über tausend Essen ausgibt, bei Pflege der Außenanlagen, bei zahllosen kleinen Verwaltungsvorgängen des Alltags. In seiner klaren, ruhigen und freundlichen Art hat er entscheidenden Anteil daran, dass an der Friedensschule zwischen Verwaltung, Schulleitung, Lehrerschaft und Elternschaft ein Klima des vorbehaltlosen Vertrauens herrscht. "Es war viel und es war harte Arbeit - aber gegenseitigen Stress haben wir uns nicht gemacht" betonte Schulleiter Klaus Herold in seiner Abschiedsrede.

 

Herr Strieker hat 33 Jahre an der Friedensschule die Fächer Sport und Mathematik unterrichtet, bei der Erstellung der Stundenpläne mitgearbeitet, Vertretungspläne gemacht, Mehrarbeit abgerechnet und die alljährliche Statistik erstellt. Besonders die Umstellung vom noch handgesteckten Stundenplan zum computergesteuerten Plan hat er mit viel persönlichem Einsatz begleitet. Seine unaufgeregte, besonnene und zuverlässige Art wird dem Kollegium der Friedenschule fehlen.

 

Frau Zago kam vor zehn Jahren, nachdem sie schon viele Jahre an der Mädchenrealschule "Marienschule" in Borken unterrichtet hatte, an die Friedensschule. "Sie hat sich," wie Schulleiter Klaus Herold in seiner Abschiedsrede betonte, "zuverlässig und beharrlich dafür eingesetzt, dass die ihr anvertrauten Kinder etwas lernen, dass sie methodische, fachliche und soziale Kompetenzen erwarben." Im Fach Deutsch führte sie tagtäglich den konsequenten Kampf um leserliche Schrift, ordentliche Heftführung und Lesekompetenz. Die Vorbereitung der Lesewettbewerbe war ihr ein wichtiges Anliegen. Ein besonderes Verdienst hat sich Gertrud Zago dadurch erworben, dass sie die Idee der Babysitterkurse im Rahmen der Projektwoche entwickelte und zu einem festen Bestandteil der Projektwoche an der Friedensschule machte. Der Kurs hat sich, so Herold, "zu einem echten Renner entwickelt".
Alle Mitglieder des Kollegiums danken ihr für die gemeinsame Arbeit und für ihre Herzlichkeit und wünschen ihr für den Ruhestand alle Gute.

 

Herr Howar kam unmittelbar nach seinem zweiten Staatsexamen an die Friedensschule und unterrichtet dort seit 32 Jahren Mathematik, Physik und Technik. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Tätigkeit lag im Aufbau des Faches Arbeitslehre/Technik. Dabei engagierte sich Howar bei der Erstellung der entsprechenden Curricula und Materialien. Die dabei notwendige Improvisationskunst und Kreativität setzte er frei und organisierte mit großem persönlichem Einsatz einen lebensnahen und zugleich auch bezahlbaren Technikunterricht. Dafür ist ihm die Friedensschule dankbar. Howars Zusammenarbeit mit dem Institut für Technik und ihre Didaktik bereicherte den Friedensschulalltag um die sogenannten Bionik-Tage, bei denen Schüler, Lehrer, Professoren und Studenten gegenseitige Bereicherung erfahren. Zu danken hat die Friedensschule in besonderer Weise für Fritz Howars Engagement bei den Wettbewerben "Jugend forscht" und "Schüler experimentieren". Über viele Jahre hinweg hat er diese Wettbewerbe mitbetreut und Schülern geholfen, Preise zu bekommen. Ein weiteres Betätigungsfeld Howars war die Sicherheit der Schüler im Straßenverkehr. Er führte Mofakurse durch und kümmerte sich um die Schülerlotsen. Die Friedensschule sagt ihm ein herzliches Dankeschön und wünscht ihm, dass er den Ruhestand genießen kann.

 

Herr Grund kam 1974 an die Friedensschule und hat im Laufe der dreißigjährigen Unterrichtstätigkeit neben Mathematik und den Fächern der Gesellschaftslehre insbesondere Wirtschaft unterrichtet. Dies ist auch das Fach, das er mit Leidenschaft unterrichtete und für das er sich so eingesetzt hat, dass es an der Friedensschule mit ihren vielen Wahlkursen im neunten und zehnten Jahrgang im Kernunterricht erteilt ist, sodass jeder Friedensschüler in diesem lebensnahen Fach unterrichtet wird. Als Fachleiter für Wirtschaft und als Lehrbeauftragter der Universität sorgte er für den Austausch zwischen Universität, Lehrerausbildung und Schulpraxis. Gleichzeitig profilierte sich Grund für das Fach Politik, das er auf Jahrgangsebene koordiniert hat. Sein hohes Organisationstalent kam ihm beim Verwalten der Schulbücher zugute. Peter Grund freut sich auf den Unruhestand, denn er hat als Kommunalpolitiker in Senden und als reiselustiger Mensch noch so manches vor. Dazu wünscht ihm die Friedensschule alle erdenklich Gute.