Charlize Gibmeier gewinnt den Rotary Berufsdienste Award 2023

Ist der Lithium-Ionen-Akku eine Technologie der Zukunft? Welche Auswirkungen hat Korruption auf das EU-Parlament? Das Rubenssche Flammenrohr – ein Instrument zur Sichtbarmachung stehender Schallwellen? Der Myokardininfarkt – ein Beispiel für die Notwendigkeit der Gendermedizin? Welche Bedeutung haben Dezentrale Autonome Organisationen (DAOs) für Wirtschaft und Politik?

Florian Boving, Daniel Spiller, Helene Kröger, Charlize Gibmeier und Leo Bayer aus unserer Q1 hatten sich in ihren Facharbeiten mit diesen Themen beschäftigt und nutzten die Chance, ihre Ergebnisse im Rahmen des Rotary-Berufsdienste-Awards 2023 sowohl der Jury als auch ihren Mitschüler:innen aus der EF überzeugend zu präsentieren.  

Bei der Veranstaltung in der Domsingschule, die sich wegen ihrer hervorragenden Akustik und des schönen Ambientes sehr gut für diese Präsentationen eignet, stellte zunächst Jurymitglied Dr. Philipp Spinne den Rotary Club und seine Anliegen vor. Menschen aus unterschiedlichsten Berufsgruppen möchten nicht nur im Austausch miteinander sein, sondern darüber hinaus soziale Projekte fördern und junge Menschen auf dem Weg ins Berufsleben unterstützen.

Für gerade diese Begleitung junger Menschen auf dem Weg ins Berufsleben steht der Rotary-Berufsdienste-Award. Dieser, so stellte Dr. Klaus-Ulrich Komp fest, solle jungen Menschen deutlich machen, dass in einem Einstellungsgespräch nicht nur die Zeugnisnoten relevant sind, sondern besonders auch ein überzeugendes Auftreten, eine authentische Persönlichkeit und vor allem Interesse am und Begeisterung für den angestrebten Beruf. Diese Begeisterung für ihre gewählten Themen zeigten dann auch die fünf Schüler:innen aus der Q1.

Als erster Kandidat stellte Florian Boving seine Arbeit über die Bedeutung des Lithium-Ionen-Akkus als Technologie der Zukunft vor – dabei wies er anhand von Versuchen, Bildern und Videos anschaulich und engagiert nach, dass Lithium-Ionen-Akkus zwar eine wiederaufladbare Alternative zu fossilen Energien darstellen, aber aufgrund der problematischen Lithiumgewinnung vor allem in Südamerika zu Alternativen wie Natrium geforscht werden muss.

Daniel Spiller nahm den sog. „Katar-Gate Skandal“ in den Blick, der seit Dezember 2022 das Europäische Parlament schwer erschüttert. Nach einer kurzen Vorstellung der Aufgaben des EU-Parlaments sowie des Einflusses von Lobbyismus auf Entscheidungen der Europäischen Union erläuterte er die Grenze zwischen legitimer Interessensvertretung und Korruption und betonte die zwingende Notwendigkeit einer öffentlichen Kontrollinstanz.

Für den Fachbereich Physik stellte Helene Kröger ihr im mit der Universität Münster durchgeführten Projektkurses Physik entstandenes Experiment zur Sichtbarmachung stehender Schallwellen durch Feuer mit dem von ihr gebauten Rubensschen Flammenrohr vor. In einer Videoaufnahme ihres Versuchs wies sie eindrucksvoll nach, dass Schall und Musik tatsächlich nichts anderes als Druckwellen sind. 

„Welche Symptome eines Herzinfarkts kennt ihr?“ Mit dieser Frage an die Zuhörer eröffnete Charlize Gibmeier ihre Präsentation zur Notwendigkeit des Ausbaus von gendergerechter Medizin, denn vielen Menschen sind die typischen Anzeichen eines Herzinfarkts bei Männern geläufig, die weniger eindeutigen bei Frauen jedoch nicht. Wertvolle Zeit vergeht, bis die richtige Diagnose gestellt wird – und daran muss sich, so Charlize Gibmeier, unbedingt etwas ändern!

Abschließend erläuterte Leo Bayer die Vorteile von Dezentralen Autonomen Organisationen (DAOs). Dezentralisierte autonome Organisationen zielen darauf ab, offene Plattformen zu sein, in denen Individuen ihre Identität und ihre persönlichen Daten kontrollieren. Die DAO wird durch ein transparentes Computerprogramm codiert. Die Aufzeichnung der Finanztransaktion und die Programmregeln einer DAO werden auf einer Distributed-Ledger-Technologie (DLT, wie Blockchain) aufrechterhalten. In Form von dezentralisierten Peer-to-Peer Netzwerken sind Nutzer direkt miteinander verbunden, es gibt keine zentrale Instanz, die Entscheidungen trifft und Regeln festlegt. Transparenz und flache Hierarchien beschleunigen die Entscheidungsfindung, bergen aber auch viele, vorallendingen rechtliche Risiken. Die Zukunft der DAOs bleibt spannend!

Die Jury, zu der außer Dr. Philipp Spinne und Dr. Klaus-Ulrich Komp auch Dr. Ralf Hammecke sowie unser Schulleiter Ulrich Bertram und unsere Oberstufenleiterin Brigitte Ontrup gehörten, hatte es sichtlich nicht leicht, sich bei dieser Qualität der Vortragskunst für einen ersten Platz zu entscheiden.

Am Ende beglückwünschte Dr. Ralf Hammecke Charlize Gibmeier als Gewinnerin des diesjährigen Wettbewerbs. Sie wird an einem Bewerbertraining bei zeb.consulting teilnehmen. Den zweiten Preis, der jeweils mit einem Buchgutschein dotiert ist, teilen sich Florian Boving, Daniel Spiller, Helene Kröger und Leo Bayer.