FRIEDENS(SCHUL-)TALK

Stell dir vor, der Krieg wäre hier – das Projekt Musik+ führt Geschichte und Gegenwart, Literatur und Musik zusammen.

Was sind die Maschen der Populisten? Wie werfen sie ihre Netze aus?

Um diese und andere Fragen ging es beim Abschlusskonzert des Projekts „Musik+“, das vergangenen Donnerstag in der Aula der Friedensschule stattfand. Bei „Musik+“ – bereits zum dritten Mal an der Friedensschule durchgeführt – spielt das Sinfonieorchester Münster in der Schule ein Konzert, während die Projektkurse mit Unterstützung der Theater- und Konzertpädagogin Sabine Kuhnert und ihren Lehrerinnen eine kreative, spielerische Moderation entwickeln und auf die Bühne bringen.

Inszeniert als Friedenstalk mit der Talkmasterin B. – großartig gespielt von Stella Autering – wurde das Leben und Wirken Bertolt Brechts zur Basis für eine Reise in brennende soziale Probleme und politische Themen der Gegenwart. Orientiert an wichtigen Eckpunkten aus Brechts Leben hatten Schüler:innen des Musikkurses der Q2 von Frau Labonté und des Religionskurses der Q1 von Frau Roß Szenen geschrieben, Bilder bearbeitet, ein Logo entwickelt und historische Zusammenhänge recherchiert. Sogar der Jingle für die Talkshow wurde von einem Schüler, Aaron Menke aus der Q2, selbst komponiert und damit vom Sinfonieorchester Münster uraufgeführt.

Das Sinfonieorchester unter der Leitung von Henning Ehlert spielte für alle in der Aula versammelten Schüler:innen (die kompletten Jahrgänge EF-Q2) und Lehrer:innen unglaublich beeindruckend die in den zeitlichen und inhaltlichen Kontext passenden Stücke. Darunter war zum Beispiel die „Moritat“ aus der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht und Kurt Weill. Bei dem Stück „Tennessee“ aus dem Film „Pearl Harbour“, dirigiert von Hermann Mack, spielten sogar Schüler:innen der Friedensschule gemeinsam mit dem Profiorchester der Städtischen Bühnen. Ramon Karolan glänzte als Gesangssolist und das Violinsolo des Titelsongs aus dem Film „Schindlers Liste“ ließ wohl niemanden kalt.

„Die Geschichte darf sich nicht wiederholen!“ Der Zwischenapplaus, den es zu diesem Satz während der Aufführung gab, verweist darauf, dass Demokratie nicht selbstverständlich ist und auch heute wieder jeder Einzelne gefragt ist, um sich populistischen und rassistischen Strömungen aktiv entgegenzustellen. Dies wurde im Friedenstalk und Konzert eindrucksvoll aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und vermittelt.

Wir bedanken uns bei dem Sinfonieorchester Münster, bei Sabine Kuhnert und allen Beteiligten für dieses besondere und beeindruckende Erlebnis!