Bericht über die Kollegiumsfahrt nach Israel

... zur Wiederbelebung des Austausches zwischen dem Gymnasia Realit in Rishon Le Zion und der Friedensschule Münster

 

Wir unternahmen eine Fahrt, die sich von Reisen in andere spannende Länder grundlegend unterscheidet.

Wir reisten in ein Land, von dem jeder und jede Bilder, Geschichten, Urteile und Vorteile bereits im Kopf hat.

Diese wurden herausgefordert und wir konnten diese Bilder mit dem real Erlebten abgleichen.

Wir reisten in ein Land mit einer unglaublich reichen, auch konfliktreichen Geschichte.

Wir reisten in DAS Einwanderungsland schlechthin – Juden aus allen Teilen der Welt haben dieses Israel zu ihrer (neuen) Heimat erkoren.

Israel ist DER Spannungsraum der drei großen monotheistischen Weltreligionen, die meistens dort recht friedlich miteinander leben.

Wer nach Israel fährt, kommt NICHT mit Antworten zurück, sondern mit der Erkenntnis, dass es für jede Frage, für jedes Problem Antworten aus unterschiedlichen Perspektiven gibt.

 

Warum sind wir mit Lehrkräften nach Israel gefahren?

Seit 1978 gibt es einen aktiven Schüleraustausch zwischen dem Gymnasia Realit in Rishon Le Zion und unserer Schule. In einem Jahr besuchten etwa 20 - 25 Schüler*innen die Partnerschule in Rishon und lebten dort in Familien, im darauf folgenden Jahr kamen diese Schüler*innen aus Rishon nach Münster. Es gab jeweils eine Mischung aus Teilnahme am Unterricht und Schulleben und Begegnungen und Möglichkeiten, das jeweils andere Land kennen zu lernen. Durch Corona ist dieser Austausch auf beiden Seiten quasi zum Erliegen gekommen.

 

Ziel dieser Fahrt war es,(jüngere) Kolleginnen und Kollegen für Israel zu interessieren, Kontakte neu zu knüpfen und die Zuständigen für den Austausch an der Partnerschule kennen zu lernen.

Genau das waren die drei Bausteine unseres Programms:

- Die Aspekte Geographie, Geschichte, Kultur und Religion Israels kennen zu lernen. Dazu waren wir in Jerusalem, im Westjordanland, konkret in Bethlehem und im Norden Israels.

- Die Stadt Rishon LeZion kennen lernen, auch durch Gespräche mit den Verantwortlichen der Stadt und der Partnerschule.

- Kontakte zu knüpfen durch Informationen über das Bildungssystem in Israel, mit einer palästinensischen Friedensaktivistin, mit einem arabischen Christen und durch den Besuch einer palästinensischen Handwerks-Kooperative.

Alle drei oben  benannten Bausteine wurde zu unserer vollen Zufriedenheit umgesetzt. Besonders die Kontakt und Gespräch vor Ort waren sehr fruchtbar. Auf israelischer Seite und bei unseren Kollegen besteht der feste Wille, im Interesse von Schülern und Schülerinnen, den Austausch spätestens in 2024 zu reaktivieren. In einem ersten Schritt werden beide Schulen dafür mögliche Zeitfenster festlegen und mit den anderen schulische Terminen abstimmen.

 

Ulrich Bertram    April 2023