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In seinem 1,5 h Vortrag mit anschließender Diskussion, ging es zuerst um die Aufgaben der NATO, des UN-Sicherheitsrates und der EU und um ihre gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Eine Frage, die den SchülerInnen unter den Nägel brannte, war natürlich der im Moment heiß diskutierte desolate Zustand der Bundeswehr. Herr Siebenmorgen erläuterte ausführlich, warum die bisherigen Mittel für eine zukunftsfähige Bundeswehr nicht ausreichen. Im nächsten Jahr werde das 2%-Ziel der NATO aber tatsächlich erfüllt, nachdem Bundeskanzler Scholz eine „Zeitenwende“ eingeläutet und 100 Milliarden für die Bundeswehr bewilligt habe.
Um zu verstehen, woher solche immensen Kosten kommen, erläuterte Kapitänleutnant Siebenmorgen den Aufwand, der alleine für Auslandseinsätze der Bundeswehr entstehe. So ist es zum Beispiel für die Logistik eines Mali-Einsatzes nötig, die Trinkwasservorräte der gesamten Truppe einzufliegen, da ansonsten das Trinkwasser für die einheimische Bevölkerung knapp wird. Anhand einer Karte (s. Foto) wurden die aktuellen Auslandseinsätze der Bundeswehr aufgezeigt und die dahinterstehende Logistik erläutert.
Im zweiten Teil des Vortrags ging es hauptsächlich um den Ukraine-Krieg und um die weiteren Aussichten und wie diese von unserem Militär eingeschätzt werden.
Um einen historischen Überblick zu bekommen, wurde zuerst der Krimkonflikt zwischen den prorussischen und proeuropäischen Gruppierungen von 2014 erläutert. Die Kriegsgründe 2022, die angebliche „Entnazifizierung und Entmilitarisierung“ wurden von Siebenmorgen als eine Propaganda der Russen entlarvt und anhand gelungener Beispiele erläutert. Insbesondere die Symbolfigur Selenski wurde hier als herausragendes Vorbild genannt:„Selenski ist die Moral und die Hoffnung der Truppen in der Ukraine“, so Siebenmorgen.
Die Frage eines Schülers, für wie wahrscheinlich der Kapitänleutnant einen Einfall Russlands in andere Staaten halte, beantwortete Siebenmorgen sehr deutlich: „NATO-Staaten sind ein rotes Tuch für Putin.“
Eine der letzten, aber wichtigsten Fragen der SchülerInnen war, ob Siebenmorgen ein Eingreifen Deutschlands befürworten würde. Diese Frage wurde mit einem klaren „Nein“ beantwortet, da das Ziel seiner Meinung nach sein solle „der Ukraine zu helfen und nicht gegen Russland zu kämpfen.“
Die Diskussion mit einem ranghohen Militär wird den SchülerInnen sicher lange im Gedächtnis bleiben, da die Diskussion auf „Augenhöhe“ geführt wurde und einen interessanten Einblick in eine andere Welt eröffnete.
Ein weiterer Besuch der Bundeswehr für die Klassen 10.4-10.7 ist geplant.
Ina Brodde