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Frau Deppermann besuchte nach einem kleinen Rundgang durch die Schule Herrn Müller und führte ein interessantes Gespräch über Schulpolitik. Danach stellte sie einem Geschichtskurs der EF ihre Arbeit im Landtag vor.
Die Fragen der Schülerinnen und Schüler an die Politikerin standen dabei im Mittelpunkt. So wollte der Kurs gerne erfahren, wie sich die Zusammenarbeit mit den anderen Parteien gestalte. Frau Deppermann verglich diese „Aufgabe mit einer Ehe“, in der man auch nicht immer die gleichen Vorstellungen teile, man sich aber dennoch auf einen gemeinsamen Nenner verständigen könne. Als Beispiel benannte sie den Einsatz von „Elektroschockern“, den die CDU als probates Mittel für Polizei-Einsätze halte, die Grünen hingegen als eine Gefahr für Zivilisten einstufe. Eine endgültige Lösung ist noch nicht in Sicht, es ist aber eine wissenschaftlich fundierte Evaluation angeordnet, so dass demnächst Ergebnisse zu erwarten sind.
Spannend wurde es dann bei dem Thema „Lützerath“ (Räumung wegen des Braunkohletagebaus). Sowohl Frau Deppermann als auch ein Schüler der EF waren bei der Räumung des Ortes anwesend. Die Bewertung des Geschehens fiel daher erwartungsgemäß etwas unterschiedlich aus, da die Landtagsabgeordnete zwar den Entschluss bedauerte, den kommunikativen und ruhigen Ansatz der Polizei jedoch ausdrücklich lobte, der Schüler jedoch den dadurch einhergehenden Vertrauensverlust der Grünen ansprach. Frau Deppermann ging auf diese Äußerungen besonnen und überlegt ein, indem sie dem Schüler zum Teil Recht gab, aber zu bedenken gab, dass die rechtliche Entscheidung der Räumung schon lange vorher getroffen worden waren und es somit keinen Verhandlungsspielraum mehr gegeben habe.
Aber auch Frau Deppermann hatte einige Fragen an die SchülerInnen und Schüler mitgebracht. So war es ihr zum Beispiel ein Anliegen, zu erfahren, ob die Absenkung des Wahlalters auf 16 bei Jugendlichen auf Anklang treffe. Als Antwort kamen zum Teil recht selbstkritische Äußerungen, da von dem Kurs vermutet wurde, dass die Einflussnahme von Social Media zu stark und im Gegensatz dazu der politische Anteil im Unterricht zu gering sei, als dass eine politisch fundierte Meinung bei allen Jugendlichen vorauszusetzen sei.
Das Treffen war kurzweilig und fand auf hohem Niveau statt, so dass den Schülerinnen und Schülern diese Stunde sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Ina Brodde