Meine Zeit steht in deinen Händen

Abschied der 10er Abgänger:innen

 

Traditionell mit einem Gottesdienst startete die Verabschiedung und Zeugnisvergabe der Abgänger:innen des zehnten Jahrgangs. Meine Zeit steht in deinen Händen, unter diesem Motto stand der Gottesdienst, mit dem die Feierlichkeiten zur Vergabe der Abschlusszeugnisse des zehnten Jahrgangs begannen. Bruder Konrad begrüßte die Schüler:innen, Eltern und Lehrer:innen und führte durch den Gottesdienst.

Die beiden Schulseelsorger Martin Ebmeyer und Tobias Deusch ließen die Anwesenden in ihrer gemeinsamen Predigt nachdenken über ihre Zeit. Zeit, so machten die beiden in ihrem zugleich nachdenklichen und witzigen Dialog deutlich, müssen wir nutzen. Denn manchmal hat man nur bestimmte Zeiten, in denen etwas Bestimmtes möglich ist. Ein Zeitfenster schließt sich, wenn wir es nicht füllen. Manchmal muss man dann Dinge wagen, sich trauen, etwas anpacken. Wir wissen nicht, wie viel Zeit uns bleibt.

Zeit kann erfüllt sein. Dann ist sie mit Sinn erfüllte Zeit und das kann gerade im Moment auch die Party zum Schulabschluss sein. Mit Sinn erfüllte Zeit ist Zeit, die wir mit wichtigen Menschen verbringen. Dann, so die beiden Schulseelsorger, geben wir dem anderen etwas ab von dem Wertvollsten, über das wir verfügen, von unserer Zeit. Und darauf hat die Schule (hoffentlich) auch ein wenig vorbereitet.

Ein großer Schüler:innen - Chor mit Unterstützung von Lehrer:innen und unter der Leitung von Vanessa Ilgen gab dem Gottesdienst den schönen, festlichen Rahmen.

 

Im anschließenden Festakt zur Verleihung der Abschlusszeugnisse betonte auch Schulleiter Christoph Müller besonders die Rolle von lieben Menschen in unserer Umgebung, die uns unterstützen. Denn viele einfache Entscheidungen, deren Reichweite gering ist, können wir schnell und allein treffen. Aber wichtige Entscheidungen, weitreichende Entscheidungen und somit auch die Entscheidungen, die jetzt nach dem Schulabschluss der 10 anstehen, sind nicht so einfach zu fällen. Soll ich hierbleiben oder weggehen? Soll ich etwas Neues beginnen oder das Alte weitermachen? Da gibt es lange Prozesse und intensive Gespräche. Man braucht Menschen, die die Entscheidungen mit bedenken, Vertraute, die Rat geben und die Entscheidungen mittragen.

Aber, so betonte Müller, jede Entscheidung wird erst dann gut, wenn sie auch ins Handeln kommt. Ein guter Plan allein reicht nicht aus. Und bei allen gut durchdachten Plänen und Gesprächen werden dennoch Fehler geschehen, denn, so zitierte Müller den Theologen Dietrich Bonhoeffer: „Der größte Fehler, den man machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.“  Wir sind nicht allein, bei wichtigen Entscheidungen sind vertraute Menschen an unserer Seite: Eltern, Freunde, Lehrer stehen mit Rat und Tat zur Seite. Alles funktioniert besser in Gemeinschaft. Die Freude wächst, die Probleme werden kleiner. Dafür, das betonte Müller, stehe die Friedensschule. Und hier ist immer eine Tür geöffnet.

Als Elternvertreterin nahm Sonja Lünnemann das Surfer-Motto des Abschlussjahrgangs auf. Im Meer der Panik, die Menschen ergreift, wenn sie auf neue Situationen treffen, gibt es Rettungsringe. Zwei Rettungsringe benannte sie. Der eine ist Bindung an die Eltern, die Freunde, die einem Sicherheit gegen. Der zweite ist Bildung. Mit Bildung ist Vorbereitung möglich: Ich kann wissen, was kommt.

Die Veränderungen kommen, das ist sicher. Und ohne sie ist kein Wachstum möglich. Niemand kann ernsthaft so bleiben wollen, wie er ist. Und dieses Wachstum, so Lünnemann, ist der Surfer-Ritt auf dem Hai: Es findet außerhalb der Komfortzone statt.  Denn, so betonte sie mit einem Zitat von Henry Ford: „Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“

Zum Schluss bedankten sich als Vertreter:innen der Stufe Yannik Andor und Valentin Heider aus der 10.1 für die vielen Sekunden, Minuten, Tage, Wochen, Monate und Jahre, die sie zusammen mit ihren Mitschüler:innen und auch ihren Lehrer:innen in der Schule verbracht haben. An herausragenden Ereignissen wie der schönen Geschichte vom Luftballonmann bei der Einschulung, den Klassenfahrten, der Buchenwald-Fahrt und den Tagen religiöser Orientierung zeigten sie ein Schulleben, für das sie dankbar sind. Die Schule hat ihnen Erlebnisse ermöglicht, Gemeinschaft gestiftet, Freundschaften begründet, die sie geprägt haben und nicht missen möchten. Die langen Schlangen bei der Essensvergabe einmal ausgenommen.

Die Big Band unter der Leitung von Dieter Niermann umrahmte in gewohnter Professionalität die Feierlichkeiten!

Im Anschluss erfolgte die Zeugnisübergabe an die Abgänger der Klassen:

Wir wünschen allen Abgänger:innen (und natürlich auch allen anderen) eine erfüllte Zeit, eine großartige Zukunft und Gottes Segen.