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Stolpersteine sind kleine, in den Boden eingelassene Gedenktafeln aus Messing. Diese sogenannten „Stolpersteine“ sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 ins Leben gerufen wurde. Mit diesem Projekt soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in er NS-Zeit verfolgt, deportiert und grausam ermordet wurden.
Zunächst haben wir diejenigen Stolpersteine, um die sich die Friedensschule kümmert, mit einem Messingputzmittel gereinigt. Dadurch sind die Namen der deportierten Juden und Jüdinnen und die Angaben über ihr Schicksal nun wieder besser sichtbar! Anschließend haben wir Rosen neben diese Stolpersteine gelegt und Texte zu den jüdischen Bewohner:innen, vor deren Häusern die Gedenktafeln in den Boden gelassen wurden, vorgelesen. Die Texte stammen aus der App „Stolpersteine NRW“. Hier konnten wir zum Beispiel erfahren, dass sich der angesehene jüdische Arzt Hugo Levy aus der Salzstraße nur mit einem Sprung aus dem Fenster vorerst vor der Gewalt der Nazis retten konnte. 1944 wurden er und seine Frau Adele in Auschwitz ermordet. Sich allein den Sprung aus dem Fenster vorzustellen, als wir vor dem Haus standen, hat die Geschichte sehr nah rücken lassen und uns nachdenklich und betroffen gemacht.
Wir haben auch die Skulptur des Paul Wulf auf dem Servatiiplatz aufgesucht und uns mit dessen besonderer Geschichte befasst. Für uns alle war es erschütternd zu hören, dass Paul Wulf von den Nationalsozialisten als Jugendlicher, kaum älter als wir, zwangssterilisiert wurde, weil er nicht in das Bild der Nazis passte.
An der Skulptur haben wir überraschend eine Zeitzeugin des Nationalsozialismus kennengelernt. Geboren im Zweiten Weltkrieg leide sie bis heute unter den Erinnerungen an ihre traumatisierten Familienmitglieder, die im Krieg Schlimmes erlebt hätten, berichtete sie. Die alte Dame richtete eindringlich den Appell an uns, dass wir darauf aufpassen müssten, dass in Zukunft nie wieder so etwas passieren dürfe wie Krieg und Nationalsozialismus!
Im Rahmen der Exkursion haben wir uns auch noch über die Synagoge in Münster informiert, die viele von uns bisher noch nicht besucht hatten. Für uns war es schockierend zu sehen, dass die Synagoge von der Polizei geschützt werden muss, um mögliche antisemitische Taten zu verhindern.
Da im Moment viele Menschen in Deutschland und Europa rechte Parteien wählen, wollten wir mit unserer Exkursion ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Ausgrenzung setzen. Nie wieder ist jetzt!
Emma, Johanna, Leonie, Marie und Merle (9.2)