Rotary-Berufsdienste-Award 2024

Charlotte Feitscher und Jakob Helb gewinnen den Wettbewerb

Wie kann zyklusorientiertes Krafttraining erfolgreich stattfinden? Wie entwickeln sich die Formen der Legehennenhaltung in Deutschland? Welche Möglichkeiten nutzt die Alternative für Deutschland (AfD) auf der Plattform TikTok, um junge Wählerinnen und Wähler von sich zu überzeugen? Welche Auswirkungen hat die soziale Isolation während der Corona-Pandemie auf die Entwicklung und Sozialisation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen? Wie sollten Räume in Schulen gestaltet werden, damit dort gutes Lernen stattfinden kann?

Diese Themen aus ihren im aktuellen Schuljahr verfassten Facharbeiten stellten Charlotte Feitscher, Frederik Quandt, Sarah Otto, Jule Rump und Jakob Helb aus unserer Q1 im Rahmen des diesjährigen Rotary-Berufsdienste-Awards der Jahrgangsstufe EF und einer fünfköpfigen Jury überzeugend vor.

Bei der Veranstaltung im großen Saal der Domsingschule wurden zunächst der Rotary-Club und seine Anliegen von den Vertretern Ulrich Krüger, Alexander Marx und Klaus Neidhardt präsentiert. Menschen aus unterschiedlichsten Berufsgruppen möchten im Austausch miteinander sein und insbesondere soziale Projekte fördern und jungen Menschen auf dem Weg in ihr Berufsleben unterstützend zur Seite stehen. Aus diesem Grund ist der Rotary-Berufsdienste-Award ins Leben gerufen worden. Vor dem Hintergrund immer besser werdender Abiturdurchschnittsnoten liegt bei einem Einstellungsverfahren ein immer größerer Fokus auf der persönlichen Präsentation der Bewerberinnen und Bewerber, weshalb die fünf Kandidatinnen und Kandidaten die Möglichkeit bekamen, einen kurzen Impulsvortrag im Rahmen eines Assessment-Centers zu simulieren.

Es begann Charlotte Feitscher mit ihrem Vortrag über „Frauen im Kraftsport“. Anschaulich erläuterte sie, welche Ziele der Kraftsport im Allgemeinen verfolgt und wie sich der weibliche Zyklus auf die in den Fokus gestellten Skelettmuskelfasern auswirkt. Sie lieferte biologische Erklärungen dafür, warum der Muskelaufbau in einigen Phasen schwieriger ist und weshalb sich trotzdem bei sportbegeisterten Frauen keine Frustration einstellen sollte, da Charlotte mit dem Ansatz des zyklusbasierten Kraftsportes konkrete Lösungsmöglichkeiten lieferte.

 

Frederik Quandt befasste sich in seiner Facharbeit im Fach Erdkunde mit der Legehennenhaltung in Deutschland. Seine Präsentation über verschiedene Haltungsformen wusste er geschickt durch plastische Beispiele zu unterstützen und machte seinem Publikum dadurch visuell deutlich, in welch unterschiedlichen Bedingungen die Tiere heutzutage leben (müssen). Aus seinen Erfahrungen, die er während des Verfassens der Facharbeit auf einem landwirtschaftlichen Betrieb zu Recherchezwecken sammelte, entwickelte er den Appell, sich vermehrt mit Tierwohl und lokalen Erzeugnissen auseinanderzusetzen.

Den großen Erfolg der „Alternative für Deutschland“ (AfD) nahm Sarah Otto in ihrem eindrucksvollen Vortrag über die Präsenz der AfD in den sozialen Medien, insbesondere auf TikTok, in den Blick. Ausgehend von einer Definition politischer Sprechhandlungen analysierte sie beispielhaft verschiedene Beiträge auf Basis des Modells der „Propaganda 4.0“ und konnte viele in diesem Modell enthaltene Elemente durch konkrete Zitate herausarbeiten.

Mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Entwicklung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen setzte sich Jule Rump in ihrer Facharbeit auseinander. Unter Zuhilfenahme der großen Theoretiker Erik Erikson und Klaus Hurrelmann analysierte sie beispielhaft zwei konkrete Fallbeispiele und machte deutlich, welche für die Sozialisation notwendigen Instanzen und Krisen die Jugendlichen während der Pandemie nicht durchleben konnten.

Abschließend erläuterte Jakob Helb die Relevanz der Raumgestaltung für eine erfolgreiche Lernatmosphäre in Schulen. Nach einer Abfrage von wichtigen Kriterien im Expertenpublikum der Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe EF nannte er auf Basis der Reggio-Pädagogik mögliche Kriterien für lernförderliche Raumgestaltung und wendete seine Beobachtungen auf den aktuell laufenden Umbau der Unterrichtsräume der Friedensschule an.

Die hohe Qualität aller fünf Vorträge machte der Jury die Entscheidung schwer, so dass nach ausgiebiger Beratung Sarah Otto, Jule Rump und Frederik Quandt mit jeweils hervorragenden zweiten Plätzen, die mit einem Büchergutschein dotiert sind, und Charlotte Feitscher und Jakob Helb mit zwei ersten Plätzen ausgezeichnet wurden. Neben einem Preisgeld erhalten die beiden zusätzlich ein Bewerbungstraining. Wir danken den Rotary-Clubs in Münster für diese tolle Möglichkeit für unsere Schülerinnen und Schüler und freuen uns bereits auf eine ähnlich beeindruckende Veranstaltung im kommenden Jahr.