Gerade an diesem Abend wurde augenscheinlich, was dieses Jahr geprägt hat. Die Corona-Sommerwelle rauscht durch unsere Schule und somit konnten eine ganze Reihe von Kolleg:innen an unserem traditionellen Schuljahresabschluss nicht teilnehmen. Sie sind in Quarantäne. Herr Bertram fasste die Lage mit den Worten der Queen zusammen: Es war ein „annus horribilis“, dieses Schuljahr 2021/22. Durch die Corona-Pandemie kam es zu sehr vielen Ausfällen im Unterricht und teilweise echter Personalnot, die Lehrer:innen mit Vertretung aufzufangen versucht haben. Das war für alle sehr viel Arbeit. Aber, es war nicht nur ein „annus horribilis“, es war auch ein Jahr, in dem wir wieder gemerkt haben, was unsere Schule ist und was wir können: Wir haben gefeiert, wir hatten Konzerte, wir haben Fahrten gemacht. Die Schule lebt wieder!
Aber wie immer am Schuljahresende müssen wir einige Kolleg:innen und Mitarbeiter:innen verabschieden.
Herr Schlage, der in der sozialen Arbeit die Vertretung von Frau Schuck übernommen hatte, geht ins Oldenburger Münsterland an eine Schule.
Die beiden Masterstudentinnen Frau Wolf und Frau Zerhusen haben uns tatkräftig im Fach Mathematik unterstützt und wurden mit sehr guten Wünschen und der Hoffnung auf ein Wiedersehen verabschiedet.
Frau Kössendrup hat uns in diesem Jahr mit viel Engagement unsere DAZ-Schüler:innen betreut.
Herr Schütze, der die Friedensschule in Richtung Hamburg verlassen wird, bekam von der Fachschaft Englisch einen alkoholfreien Korrektur-Gin mit auf den Weg.
Herr Dransmann war 10 Jahre Lehrer an der Friedensschule. Als Tutor in 5-7, Sport- und Französischlehrer hat er die Friedensschule 10 Jahre lang bereichert. Vor allem die Fachschaft Französisch wird ihn als einzigen Mann in ihren Reihen sehr schmerzlich vermissen. Er geht an die Domschule in Osnabrück.
Mit Herrn Heeke verabschieden wir einen Kollegen, der vor allem in der Oberstufe sehr präsent war und viele Schüler:innen hervorragend auf das Abitur vorbereitet und die Teilnahme am Geschichtswettbewerb begleitet hat. Herr Heeke tritt eine Stelle als stellvertretender Schulleiter am Fürstenberg-Gymnasium in Recke an. Eine Stelle, die er mit seiner strukturierten und organisierten Art mit Sicherheit bravourös meistern wird! Aber er hat jetzt insgesamt 12 Jahren Gesamtschule gelebt. Das sind prägende Jahre und vielleicht kann er ja den Geist einer Gesamtschule, etwas vom Geist der Friedensschule auch in das Gymnasium tragen und dort einmal alles „etwas aufmischen“.
Zum Schluss wurde Frau Eising in den Ruhestand verabschiedet. Ein Gedicht von Rose Ausländer spiegelt wieder, was uns im Kollegium und sicher auch ihr selbst bei diesem Abschied durch den Kopf und das Herz geht:
Nicht fertig werden
Die Herzschläge nicht zählen
Delphine tanzen lassen
Länder aufstöbern
Aus Worten Welten rufen
horchen was Bach
zu sagen hat
Tolstoi bewundern
sich freuen
trauern
höher leben
tiefer leben
noch und noch
nicht fertig werden
(Rose Ausländer)
Frau Eising ist seit 1988 – 34 Jahren also - an der Friedensschule gewesen und hat die Schule auf ihre besondere Weise mitgeprägt. Als Lehrerin und Tutorin hat sie die Schüler:innen mit Klarheit und Wärme begleitet. Außerdem war sie „die Mutter aller Feste“. Wie wir in der FSM Feste feiern, wie wir die Räume dazu gestalten und mit welcher Atmosphäre die Eltern, Schüler:innen, Kolleg:innen die Friedensschule bei Schulabschlüssen, Ehemaligentreffen oder Verabschiedungen erleben, das haben wir ihr zu verdanken. Besonders in ihrer Fachschaft Hauswirtschaft hinterlässt sie eine große Lücke, das wurde bei den herzlichen Umarmungen zum Abschied mehr als deutlich.
Vielen Dank!!